Rückblick Juli: Stürmische Zeiten

Stürmische Zeiten sind das gerade. Spürst Du das auch? Die Klimakrise, Ukrainekrise, Demokratiekrise, und die vielen, vielen Menschen, die weltweit auf der Flucht sind.

Wie gut wir das in Westeuropa haben, verlieren wir machmal aus den Augen. Mir ist es in unserem Familienurlaub in Nordjüdland wieder einmal bewusst geworden. Heute erzähle ich Dir ein wenig von meinen Urlaubserlebnissen und Gedanken. Komm mit!

Auszeit am Meer

Stürmische Zeiten am Strand von Klitmoeller. Foto: S. Engelke

Zwei Wochen Auszeit am Meer. Was für ein Geschenk, mal den Alltag hinter sich liegen zulassen, Kraft zu schöpfen und neue Ideen und Impulse zu bekommen. Prima, wenn der Wind dazu beiträgt.

Ich wusste gar nicht, dass es an der Nordsee im Sommer so stürmisch sein kann. Mir hat’s gefallen. Ich mag es, wenn ich kräftig durchgepustet werde.

Lesen hilft mir, neu zu denken

Wie geht es Dir gerade, wenn Du Nachrichten liest oder schaust?

Ich spüre schon lange, dass es so nicht mehr weitergehen kann und lese viele Fachbücher und Ratgeber, die mir Hoffnung schenken, dass wir uns ändern können. Geht es Dir auch so?

Wandern in Dänemark

Ich bin in Bewegung, und das tut mir gut. Körperlich wie seelisch. Diesen Schwung habe ich auch mit in den Urlaub genommen und einiges unternommen.

Wir waren einige Mal wandern. Was auch sonst! Am Strand zu liegen, ist mir ein Graus. Spätestens nach 20 Minuten wird mir langweilig. Meine Familie kennt das schon.

Sieht aus wie eine Muschel, soll aber ein Rettungsboot sein - das Markierungszeichen. Foto: Engelke

Unterwegs auf dem Nordseewanderweg

Einen Tag lang waren meine Tochter und ich auf dem Nordseewanderweg Vestkyststien (Etappe Agger-Bulbjerg) unterwegs.

Wir sind von unserem Ferienort Klitmoeller in südlicher Richtung 16 Kilometer nach Vorupoer gelaufen. Ein gut markierter Wanderweg durch eine traumhaft schöne Dünenlandschaft.

Die Wander- und Outdoorbloggerin Fräulein Draußen alias Kathrin Heckmann, der ich seit längerem folge, hat zum dänischen Abschnitt des Fernwanderwegs einen interessanten Artikel geschrieben. Schau doch mal rein, wenn Du auch so wanderbegeistert bist, wie ich.

Jedermannsrecht in Dänemark

Das Coole in Dänemark: Es gilt das Jedermannsrecht. Das heißt, Du darfst ähnlich wie in Schweden und Norwegen überall wildcampen.

Auf besagtem Nordseewanderweg gibt es in regelmäßigen Abständen sogenannte Shelter, Unterstände, in denen Du übernachten kannst.

Du legst Dich einfach mit Deinem Schlafsack und Deiner Isomatte in den Unterstand und bist vor Wetterkapriolen geschützt. Meistens gibt es sogar einen Grillplatz und eine Toilette.

Übernachtung in der Natur

In Deutschland gibt es übrigens auch Trekking-Camps für Deine Übernachtung in der Natur. Ich habe das schon länger auf meiner Löffelliste.

Immerhin hab’ ich mir dieses Jahr ein Zelt gekauft, allerdings noch keines zum Wandern. Sondern ein Popup Zelt für den schnellen Aufbau. Zu schwer und sperrig, um es auf einer Wanderung mitzunehmen.

Heidelandschaft bis zum Horizont

Endlose Weite auf dem Nordseewanderweg südlich von Klitmoeller. Foto: S. Engelke

Wenn wir in Dänemark nicht unterwegs waren und die Gegend erkundet haben, hatte ich Zeit zum Lesen. Unser Urlaubsquartier am Rande von Klitmoeller lud förmlich dazu ein, es sich gemütlich zu machen. Schau mal, in diesem hübschen Haus haben wir Urlaub gemacht.

Meine Buchtipps für Dich

Ich habe u.a. den dritten Band von Raynor Winn “Über Land" angefangen. Du kennst bestimmt den “Salzpfad”, Rays erstes und sehr erfolgreiches Buch.

Sie wandern in ihrem ersten Buch den South West Coast Path in Cornwall, um in einer großen Lebenskrise wieder zu sich zu finden.

Meine Buchempfehlungen für Dich. Foto: privat

Vom zweiten Band “Wilde Stille” riet mir eine eifrige Buchhändlerin mit den Worten “zu langweilig” ab, und ich griff stattdessen auf ihren Rat hin zum dritten - “Über Land”.

In “Über Land” wandern Ray und ihr kranker Mann Moth von Schottland nach Cornwall. Es ist ein Lauf gegen die Zeit, denn Moth kämpft weiterhin mit seiner unheilbaren Nervenkrankheit. Es liest sich, wie der Salzpfad flüssig und leicht, und Du bekommst ganz sicher Fernweh.

Geschichte einer Liebe

Es ist zugleich die Geschichte einer großartigen Partnerschaft geprägt von Hoffnung, Liebe und gegenseitiger Wertschätzung und beschert Dir ganz sicher ein paar Momente des Innehaltens. Ich kann’s Dir empfehlen, wenn Du auf diese Art von Erzählungen stehst.

Ich habe es gerne gelesen, auch wenn es hin und wieder Längen hat und nicht wirklich viel passiert - außer den Regenschauern, den Pubbesuchen und unzähligen Tierbegegnungen.

Die Rolle der Frau

Mein nächstes Buch, das ich Dir empfehle, ist ein philosophisches Werk: Marin, Claire: An seinem Platz sein: Wie wir unser Leben uns unseren Körper bewohnen, 2023

Ich beschäftige mich gerade sehr mit meiner Rolle als Frau, unserer Weiblichkeit in Abgrenzung zum Patriachat und habe neulich intuitiv in unserer Buchhandlung in Bramsche zu diesem Werk gegriffen, weil mich der Titel ansprach.

Dein Platz in der Welt

Marin ist der neue Shootingstar der französischen Philosophie beschäftigt sich mit der persönlichen Position - in der Gesellschaft, in der Familie, in unserem Umfeld.

Das Buch hat mir wieder einige, neue Impulse gegeben.

Das haben wir noch unternommen

Natürlich gehört auch der ein oder andere Stadtbesuch dazu. In der Nähe von Klitmoeller gibt es nur kleinere Städte, die mir persönlich nicht so gut gefallen haben. Es kann auch dran gelegen haben, dass das Wetter an diesen Tagen wenig berauschend war.

Wir waren in Thisted, Nykoebing auf Mors und Hanstholm, wobei letzteres keine Stadt ist, sondern nur eine Ansammlung von Häusern. Hanstholm ist weit über die Grenzen für sein Bunkermuseum und seine besondere Geschichte bekannt. Das Museum ist und sollte auf jeden Fall einen Besuch wert sein.

Endlose Weite im Wildreservat

Was mich wirklich nachhaltig beeindruckt hat, ist die Natur im Nationalpark Thy. Wir waren u.a. an einem Aussichtpunkt südlich von Hanstholm.

Vor uns lag ein riesiges Naturschutzgebiet - das Wildreservat Hanstholm. Mit einem am Aussichtspunkt installierten Fernglas legten wir uns über eine Stunde auf die Lauer und wurden belohnt: eine bestimmt 200 bis 300 Tiere zählende Herde Rot- und Dammwild, Kraniche und sogar ein Fuchs zeigte sich vor unseren Augen. Was für ein Erlebnis!

Der Blick aufs Wildreservat Hanstholm. Foto: S. Engelke

Die zwei Wochen sind schnell vergangen. Drei Gedanken habe ich aus dem Urlaub für Dich mitgenommen:

  1. Warum in die Ferne schweifen

    Ich muss immer wieder feststellen, wie schön unsere Natur und unser Land bzw. die angrenzenden Länder sind.

    Gerade sehe ich wieder so viele Menschen in den Flieger steigen, und überall auf der Welt etwas suchen, was sie vielleicht auch in nächster Nähe finden.

    Was suchst Du im Urlaub?

    Ich möchte dazu anregen, vor dem Hintergrund der Klimaveränderung darüber nachzudenken, ob jeder Flug sein muss oder ob Du nicht auch in Deiner Nähe einen Urlaubsort findest, der Dich glücklich macht.

    Oder noch besser: Frag Dich, warum Du verreist und was Du im Urlaub suchst. Sei ehrlich zu Dir. Und dann entscheide noch einmal neu!

  2. Bücher erweitern den Horizont
    Seit der Corona-Zeit lese ich sehr, sehr viel. Viel mehr als früher. Ich habe meine Begeisterung für Fachbücher und Ratgeber entdeckt. Romane sind es nur noch selten.

    Alles könnte anders sein

    Ich finde immer wieder AutorenInnen, die mich voll und ganz in meiner Denke abholen. Gerade lese ich z.B. ein Buch von Harald Welzer “Alles könnte anders” sein. Mega. Das bespreche ich hier ganz sicher noch!

    Lies, hol Dir neue Eindrücke und Ideen aus Büchern. Lesen erweitert unseren Horizont.

  3. Auszeit für Dich

    Du verreist mit Deiner Familie und bist immer noch so eingebunden wie zu Hause? Erlaube, Dir auch Zeit für Dich zu nehmen.

    Zieh Dich ab und an raus, geh alleine spazieren oder besuche ein Museum. Überleg Dir, was Dir guttun und mache es! Du wirst überrascht sein, wie gut es Dir danach gut.

Bleib in Bewegung!

Deine Susanne


 

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Meine Erkenntnisse aus den vergangenen zwei Jahren